- Tilsit
- Tịlsit,seit 1946 russisch Sowjẹtsk, Sovetsk [-'vjetsk], Stadt im Gebiet Kaliningrad (Königsberg), Russland, 15 m über dem Meeresspiegel, an der Memel, die hier die Grenze zu Litauen bildet, 43 400 Einwohner; Zellstoff- und Papierindustrie, Möbelfabrik, Nahrungsmittelindustrie, Bau von Fischerbooten; Flusshafen, Eisenbahnknotenpunkt; Grenzübergang.Bis zu den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg waren neben der Lutherkirche (1598-1612) v. a. Bauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten, u. a. Litauische Landkirche (1757) und Rathaus (1752-55).Tilsit entstand um die 1406-09 in der Nachfolge einer bereits 1365 erwähnten Burg des Deutschen Ordens angelegte neue Burg. 1552 erhielt die Siedlung Stadtrecht. 1945 kam Tilsit mit dem nördlichen Teil Ostpreußens unter sowjetischer Verwaltung und fiel 1991 völkerrechtlich verbindlich an die Sowjetunion (heute Territorium Russlands).Der Frieden von Tilsit zwischen Frankreich und Russland (7. 7. 1807 und Frankreich und Preußen (9. 7.) beendete den 4. Koalitionskrieg (1806-07). Kaiser Alexander I. sicherte in persönlichen Verhandlungen mit Napoleon I. den Fortbestand Preußens, das jedoch fast alle Erwerbungen aus der 2. und 3. Polnischen Teilung und die Gebiete links der Elbe verlor, die weitgehend zur Bildung des Herzogtums Warschau und des Königreichs Westfalen verwendet wurden. Preußen und Russland traten der Kontinentalsperre bei.H. Lauks: T.-Bibliogr. (1983).
Universal-Lexikon. 2012.